In der sich ständig weiterentwickelnden digitalen Landschaft hat sich die Fiber-to-the-Home (FTTH)-Technologie als wegweisend erwiesen und die Internetkonnektivität in ganz Europa revolutioniert. Deepomatic hat das aktuelle FTTH/B-Marktpanorama des FTTH Council analysiert und stellt hier die wichtigsten Ergebnisse und Chancen in der Region vor. Im Folgenden werden die Ergebnisse für eine kurze Länderliste vorgestellt und die Technologie untersucht, die Telekommunikationsunternehmen dabei helfen kann, ihre Ziele zu erreichen.
Frankreich und Spanien bleiben bei Teilnehmeranschlüssen die fortgeschrittensten Länder
Die europäische Anschlussquote, die den prozentualen Anteil der Haushalte, die FTTH-Dienste beziehen, an der Gesamtzahl der angeschlossenen Haushalte misst, hat sich positiv entwickelt. Im September 2022 verzeichnete die EU27+Vereinigtes Königreich einen Anstieg um 0,4 % und erreichte 52,8 %. Frankreich und Spanien sind im Hinblick auf Glasfaseranschlüsse zweifelsohne die am schnellsten wachsenden Länder. Sie haben Durchdringungsraten* von 55% bzw. 73%. Darüber hinaus sind auch die Anschlussquoten mit 72 % und 84 % beeindruckend hoch. Die letztgenannten Zahlen zeigen, dass Glasfaser für die französischen und spanischen Verbraucher zu einer weit verbreiteten Breitbandtechnologie geworden ist. Deshalb ist es in diesen sehr wettbewerbsintensiven Märkten von höchster Priorität, den Verbrauchern ein vorbildliches Nutzungserlebnis im Netz zu bieten. Frankreich ist jedoch aufgrund von Qualitätsproblemen bei Glasfaseranschlüssen in die Kritik geraten, was zur Einführung einer Verordnung geführt hat, die die Erstellung von Fotos im Glasfasernetz vorschreibt.
Erste Erkenntnis:
Unabhängig vom jeweiligen Land ist die Qualitätskontrolle eines der größten Probleme, nicht nur beim Aufbau von Glasfasernetzen, sondern auch beim Anschluss der Teilnehmer. Deepomatic unterstützt Betreiber, die für den Anschluss von Teilnehmern zuständig sind, bei der Einhaltung ihrer Qualitätsstandards in hohem Umfang und auf automatisierte Weise. Wie? Indem eine Software zur Qualitätskontrolle den Mitarbeitern von Netzbetreibern und ihren Subunternehmern zur Verfügung gestellt wird. Fotos von Arbeiten an Geräten - Straßenverteilerkästen, Hauseingängen oder Endpunkten - in den Wohnungen der Verbraucher werden von KI-Algorithmen analysiert. Anschließend erhalten die Außendienstmitarbeiter ein Live-Feedback über die Konformität ihrer Arbeit. Dadurch werden unentdeckte und unkorrigierte Anomalien vermieden und das Risiko von Serviceunterbrechungen reduziert. Bouygues Telecom gehört zu den Internetanbietern, die die Technologie in Frankreich implementiert haben und von den Vorteilen des Einsatzes von Computer Vision bei Glasfaseranschlüssen überzeugt sind.
Glasfaserausbau in Deutschland, Belgien und UK beschleunigt sich
Deutschland, Belgien und das Vereinigte Königreich haben zwar später als Frankreich und Spanien mit dem FTTH-Ausbau begonnen, aber haben auch Geschwindigkeit dabei aufgenommen.
Im Vereinigten Königreich hat sich die Zahl der angeschlossenen Haushalte zwischen September 2021 und September 2022 verdoppelt. Ein Teil dieses beispiellosen Wachstums lässt sich auf das PIA-Modell (Physical Access Infrastructure) zurückführen, bei dem AltNets ihr Netz unter Nutzung der bestehenden Infrastruktur des etablierten Wholesale-Betreibers Openreach aufbauen können. Auf diese Weise konnte die Geschwindigkeit des Glasfaserausbaus erhöht werden. Wie in dem Bericht festgestellt wird, bleibt jedoch noch viel zu tun, um die Glasfaserabdeckung im Land zu verbessern.
Belgien wird voraussichtlich trotz seiner geringen Anschlussquote (21 %) zu den Ländern gehören, die den Ausbau in der Region am stärksten beschleunigen. Die kürzlich von der Europäischen Kommission genehmigte Zusammenarbeit zwischen Fluvius und Telenet, deren Ziel der Aufbau des Netzes der Zukunft in Flandern und Teilen Brüssels ist, lässt einen schnellen Ausbau erwarten.
In Deutschland sind die Infrastrukturbetreiber, genau wie in Belgien oder dem Vereinigten Königreich, mitten im Aufbau ihrer Glasfasernetze. Der Versorgungsgrad ist mit 23,6 % nur wenige Prozentpunkte höher als in Belgien, was bedeutet, dass noch 33 Millionen Haushalte mit Glasfaser versorgt werden müssen. Um den Ausbau zu beschleunigen, werden in Deutschland zudem strategische Partnerschaften genutzt: Vodafone und Altice arbeiten im Rahmen eines Joint Ventures zusammen, um 7 Millionen FTTH-Anschlüsse zu installieren. Ungefähr 80 % des Netzausbaus wird sich dabei auf Gebiete konzentrieren, in denen Vodafone bereits über Kabel-Glasfasernetze verfügt, und 20 % sollen in den an diese Gebiete angrenzenden Wohngebieten neu erschlossen werden.
Zweite Erkenntnis:
Je mehr Beteiligte am Bereitstellungsprozess beteiligt sind, desto schwieriger ist es, eine qualitativ hochwertige Dokumentation zu gewährleisten. Durch die Anwendung von KI auf die Dokumentation von Glasfaserbauarbeiten und die Automatisierung ihres Qualitätskontrollprozesses können Telekommunikationsbetreiber die First Time Right-Rate ihrer Operationen erhöhen. Dadurch können sie Wiederholungsbesuche vermeiden und die Rollout-Fristen einhalten. Auf diese Weise können sie ihren Bereitstellungszeitplan besser einhalten und schneller Umsätze erzielen. Erfahren Sie mehr über die Vorteile der First Time Right Automation beim Glasfaserausbau.
Die Zukunft der europäischen Glasfasernetze ist vielversprechend, und es ist jetzt an der Zeit, die technologiegetriebene Revolution zu nutzen. Durch die Integration von KI-gestützter Qualitätskontrolle können Unternehmen das volle Potenzial von FTTH ausschöpfen, den Betrieb optimieren und gleichzeitig ihren Kunden ein hervorragendes Nutzungserlebnis bieten.
Lesen Sie den vollständigen Bericht des FTTH Council.
*Anzahl der Abonnenten im Verhältnis zur Gesamtzahl der Haushalte